23.Dezember
Emilia und Ole hatten bis spät in die Nacht abwechselnd Lametta gebügelt, bis Oma meinte, es sei genug und sie sollen doch jetzt lieber schlafen gehen. Das ließen sich die Beiden nicht zweimal sagen und räumten erleichtert das Bügeleisen weg. Oma löschte das Licht und alle gingen zu Bett. Am Morgen besorgte Opa, der endlich Urlaub hatte, rasch noch einige dringend benötigte Sachen. Er war schon früh aus dem Haus gegangen, weil, wie er meinte, dann ja noch nicht viel los sei in den Geschäften. Als er zweieinhalb Stunden später endlich wieder zu Hause ankam, sah man ihm schon an, dass er damit wohl Unrecht gehabt hatte. „Nie wieder fahre ich einen Tag vor Heiligabend für dich einkaufen! Die Leute sind ja wie verrückt. Man sollte meinen, es gäbe ab morgen nichts mehr zu kaufen in den Geschäften. Und Goldbronze habe ich auch nicht bekommen. Sowas führt niemand mehr. Hab alle Läden abgeklappert, wo man sowas früher bekam. Schade, nun gibt es doch keine goldenen Nüsse im Weihnachtsbaum.“ Oma half ihm, die Einkäufe zu verstauen und tröstete ihn mit den Worten: „Ist doch nicht schlimm wegen der Nüsse. Der Baum sieht auch so sehr schön aus. Wer weiß, ob die Farbe bis morgen getrocknet wäre. Stell dir mal vor, wie das den Weihnachtsduft versaut hätte, wenn es nach frischem Lack im Weihnachtszimmer gerochen hätte.“ Ein wenig traurig war Opa dennoch. er hatte sich darauf gefreut, mit den Trollen Nüsse zu vergolden. Emilia sah ihn betrübt ihn seine Kaffeetasse starren, als sie in die Küche kam. Sie hatte einen Teil des Gespräches mitgehört und strich Opa tröstend über die Hand. „Ach Opa, sei nicht traurig. Nächstes Jahr ist doch wieder Weihnachten und vielleicht hast du bis dahin diese besondere Farbe irgendwo gefunden. Es war ja auch viel zu wenig Zeit, so etwas noch zu besorgen, wenn es so selten ist.“ Opa sah sie an und nickte. „Sag mal, wo sind eigentlich Ole und Leo?
Omas wunderbare Hühnersuppe, von der es heute Abend schon eine Kostprobe gab, wollte irgendwie nicht mehr so recht in ihre Trollmägen passen und so lehnten sie einen Nachschlag dankend ab. Als Emilia zum Essen erschien, war es schon recht spät am Abend und Leo fragte: „Nun, hattest du genug Ruhe? Ich würde gerne ins Bett gehen, mir ist ein wenig übel.“ Emilia nickte und Leo entschuldigte sich bei allen und ging zu Bett. Auch Ole klagte über Bauchweh und bekam von Oma eine Wärmflasche. Die nahm er mit ins Bett und war im Nu eingeschlafen.
Emilia und Ole hatten bis spät in die Nacht abwechselnd Lametta gebügelt, bis Oma meinte, es sei genug und sie sollen doch jetzt lieber schlafen gehen. Das ließen sich die Beiden nicht zweimal sagen und räumten erleichtert das Bügeleisen weg. Oma löschte das Licht und alle gingen zu Bett. Am Morgen besorgte Opa, der endlich Urlaub hatte, rasch noch einige dringend benötigte Sachen. Er war schon früh aus dem Haus gegangen, weil, wie er meinte, dann ja noch nicht viel los sei in den Geschäften. Als er zweieinhalb Stunden später endlich wieder zu Hause ankam, sah man ihm schon an, dass er damit wohl Unrecht gehabt hatte. „Nie wieder fahre ich einen Tag vor Heiligabend für dich einkaufen! Die Leute sind ja wie verrückt. Man sollte meinen, es gäbe ab morgen nichts mehr zu kaufen in den Geschäften. Und Goldbronze habe ich auch nicht bekommen. Sowas führt niemand mehr. Hab alle Läden abgeklappert, wo man sowas früher bekam. Schade, nun gibt es doch keine goldenen Nüsse im Weihnachtsbaum.“ Oma half ihm, die Einkäufe zu verstauen und tröstete ihn mit den Worten: „Ist doch nicht schlimm wegen der Nüsse. Der Baum sieht auch so sehr schön aus. Wer weiß, ob die Farbe bis morgen getrocknet wäre. Stell dir mal vor, wie das den Weihnachtsduft versaut hätte, wenn es nach frischem Lack im Weihnachtszimmer gerochen hätte.“ Ein wenig traurig war Opa dennoch. er hatte sich darauf gefreut, mit den Trollen Nüsse zu vergolden. Emilia sah ihn betrübt ihn seine Kaffeetasse starren, als sie in die Küche kam. Sie hatte einen Teil des Gespräches mitgehört und strich Opa tröstend über die Hand. „Ach Opa, sei nicht traurig. Nächstes Jahr ist doch wieder Weihnachten und vielleicht hast du bis dahin diese besondere Farbe irgendwo gefunden. Es war ja auch viel zu wenig Zeit, so etwas noch zu besorgen, wenn es so selten ist.“ Opa sah sie an und nickte. „Sag mal, wo sind eigentlich Ole und Leo?
Ich habe mich heute Morgen schon gewundert,
wo sie stecken“, wollte er von ihr wissen. Emilia zuckte mit den
Schultern. „Keine Ahnung, sie sind schon früh aus dem Haus.
Redeten von Erledigungen und sind mit Werkzeug beladen in den VW-Bus
gestiegen.“ Opa sah sie verwundert an und schüttelte den Kopf. „Na
sowas. Diese kleinen Racker. Was du wohl wieder aushecken? Nun gut,
ich muss mich mal mit Oma ums Essen für morgen kümmern und das
Lametta noch in den Baum hängen. Ach ja, Den Mistelzeig muss ich
noch aufhängen und endlich ein Geländer bauen für eure Brücke zur
Wohnung.“ Emilia murmelte nur: „Ich hab auch noch zu tun“, und
verschwand in Richtung Treppe. Opa ging in seine Werkstatt um Hammer
und Nagel zu holen und Oma begann damit, einen feinen Vanillepudding
für eine Herrencreme zu kochen. Die Hühnersuppe köchelte schon
lange vor sich hin, damit das Huhn schön zart wurde und morgen als
Frikassee eine feine Vorspeise ergab. Gerade als der Pudding die
ersten Blasen warf und sie höllisch aufpassen musste, dass er nicht
anbrennt, hörte sie draußen ein leises Hupen. „Aha, die Herren
sind zurück“, murmelte sie und zog den Pudding vom Feuer. Sie
eilte zur Haustür, öffnete sie und schon war sie wieder in der
Küche verschwunden. Im Flur hörte sie kurz darauf die Trolle ächzen
und stöhnen und immer wieder erscholl: „Hau Ruck! Hau Ruck!“
Gerade als sie nachsehen wollte, was da vor sich ging, kam Ole
keuchend in ihre Küche gerannt: „Oma, kannst du bitte mal mit
anfassen? Leo hat nicht genug Muckis und ich alleine schaffe das
nicht.“ Sie lief also in den Flur und blieb wie vom Donner gerührt
stehen. Leo stand im Türrahmen und versuchte mit aller Kraft einen
Schleifbock über die Schwelle zu heben.
„Was habt ihr damit vor?“ rief sie erstaunt und griff natürlich
sofort danach. Sie drehte und wendete das Ding und fand, es sei
solide Handwerksarbeit. Doch damit wusste sie immer noch nicht, was
es damit auf sich hatte. „ Aber Oma“, rief Ole aufgebracht, „der
ist für deine Krippe. Den haben wir bei Leos Verwandten abgeholt.
Die brauchen den nicht mehr und ihr habt doch auch einen Amboss, da
muss der Schmied in eurer Krippe doch auch die Messer schleifen
können, die er geschmiedet hat!“ Oma lachte aus vollem Hals: „
Na das nenne ich mal eine tolle Idee! Einen echten Nisserschleifbock
hat wohl außer uns kein Mensch in seiner Krippe.“ Leo saß
schwitzend auf der Türschwelle und versuchte ein klägliches
Grinsen. „ Siehst du Ole. Ich hatte Recht. Er war zu schwer für
zwei. Gemeinsam mit Onkel Waldemar haben wir in gerade eben so ins
Auto bekommen. Wir hätten sein Hilfsangebot annehmen sollen. Er wer
gerne zum Ausladen noch mitgekommen. Nun ist die Überraschung zum
Deibel.“ Er zog eine Schnute und Oma musste schon wieder lachen.
„Ach was, ihr überrascht Opa damit. Ich werde das Ding rasch
verstecken und morgen heimlich in die Krippe stellen, wenn er nicht
hinsieht.“ Sprachs und verschwand damit in der Küche. Das war
knapp, denn im gleichen Augenblick kam Opa mit der Werkzeugkiste
zurück. Er polterte in die Stube damit und schimpfte vor
sich hin:
„Immer, wenn man mal kleine Nägel braucht, sind sie weg und wenn
man Große braucht, gibt es nur Kleine. Wenn ich nur wüsste, wer da immer in meiner
Werkstatt herumwurstelt.“ Ole zog den Kopf ein und schlich in die
Küche zu Oma. Die grinste ihn wissend an und sagte kein Wort. „Du,
Oma“, begann Ole zögernd. „Ja bitte?“Omas Blick verriet, das
sie schon wusste, was er von ihr wollte. „Du Oma, der Amboss……
muss der auf den Dachboden zurück, wenn die Krippe abgebaut wird?“
„Im Prinzip nicht. Wenn du gute Gründe kennst, ihn nicht mehr dort
aufzubewahren, dann kann er auch hier unten bleiben.“ Da sprudelte
es aus Ole heraus: „Ja also das ist so: Der Leo und ich, wir würden
gerne eine Schmiede eröffnen, wo doch so ein wunderbarer Amboss
hier im Haus vorhanden ist. Das hat er Onkel Waldemar erzählt und
der hat uns dann dafür den Schleifbock geschenkt und versprochen, er
räumt seine Werkstatt mal gründlich auf und wir kriegen noch mehr
Kram für die Schmiede.“ „ Ich rede mal mit Opa darüber, wenn
die Feiertage vorbei sind. Da kann ich sicher was für euch tun. aber
erst einmal holen wir euren VW-Bus wieder ins Haus, bevor noch jemand
mit seinem Auto drüber fährt.“ Sie trug den Bus ins Haus und
wendete sich endlich wieder dem Pudding zu. Sie rührte den Rum und
die Schokoladenstückchen hinein und schon schaute Opa um die Ecke.
„Soll ich abschmecken, Liebes?“ Ole lachte und rief:
„Der Opa ist ein Leckermaul, der riecht sowas zehn Meter gegen eine
steife Brise.“ Oma hatte für Opa schon ein Schüsselchen gefüllt
und wusste mit einem Blick: Da mussten auch 2 kleine Tellerchen
gefüllt werde. Die Drei verputzen genüsslich ihre Herrencreme und
meinten dann einstimmig: „Das darf morgen gern die Hauptspeise
sein!“ Oma nahm ihnen das Geschirr weg und ignorierte ihre
verlangenden Blicke zum Puddingtopf. Lustlos stand Opa auf und ging
wieder in die Stube. Man hörte ihn hämmern und rumoren, während er
sich an der Krippe zu schaffen machte und den Mistelzweig aufhängte.
Leo und Ole schlichen sich aus der Küche und brausten mit dem VW-Bus Richtung Kellertüre Dort parkten sie ihn ein
und begannen damit, ihre Schätze von Onkel Waldemar auszuladen. Sie
mussten sehr vorsichtig sein, damit Oma nicht sah, was sie alles
angeschleppt hatten.
Ein kleines Vogelhaus und eine Hundehütte versteckten sie unter den
Hausschuhen der Enkel. Bis morgen würde die dort niemand entdecken
und dann wollten sie die Sachen in die Krippe bringen, damit auch
Oma eine Überraschung haben sollte.
Als der Bus entladen war, beschlossen die beiden, sich einen Tee in
Oles Küche zu gönnen, damit Emilia nicht gestört wurde, bei was
auch immer. Sie hatte ihnen durch Oma ausrichten lassen, dass sie bis
heute Abend ihre Ruhe brauche.
Die Beiden saßen also lange Zeit in Oles Küche, tranken Tee und
aßen dazu Oles Kekse aus dem Adventskalender.
Dann fiel Ole ein, dass er den ja ganz vergessen hatte und so
untersuchte er gemeinsam mit Leo die noch gefüllten Socken. Sie
fanden eine Schüssel mit Nüssen und einen Nussknacker dazu. Das war
genau das Richtige und so knackten sie Nüsse nach Herzenslust und
hätten fast das Abendessen versäumt.
Omas wunderbare Hühnersuppe, von der es heute Abend schon eine Kostprobe gab, wollte irgendwie nicht mehr so recht in ihre Trollmägen passen und so lehnten sie einen Nachschlag dankend ab. Als Emilia zum Essen erschien, war es schon recht spät am Abend und Leo fragte: „Nun, hattest du genug Ruhe? Ich würde gerne ins Bett gehen, mir ist ein wenig übel.“ Emilia nickte und Leo entschuldigte sich bei allen und ging zu Bett. Auch Ole klagte über Bauchweh und bekam von Oma eine Wärmflasche. Die nahm er mit ins Bett und war im Nu eingeschlafen.
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